8. März - Internationaler Frauentag
Brot und Rosen
Wenn wir zusammen gehn, geht mit uns ein schöner Tag,
durch all die dunklen Küchen, und wo grau ein Werkshof lag,
beginnt plötzlich die Sonne uns're arme Welt zu kosen,
und jeder hört uns singen "Brot und Rosen!"
Lied aus dem Jahr 1912, entstanden bei einem Streik von
"Brot und Rosen!" - Diese Worte wurden zum Motto der amerikanischen Frauenbewegung.
Die Wurzeln
Die Tradition des Internationalen Frauentages geht auf die Arbeiterinnenbewegung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zurück. Seit Beginn des Kapitalismus wurden die Frauen der ArbeiterInnenklasse doppelt ausgebeutet - als Frauen und bei der Fabrikarbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Es gab daher auch zahlreiche Kämpfe, die von Frauen geführt wurden, um bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten zu erreichen. Die Kämpfe richteten sich auch gegen die unzumutbaren Wohn- und Lebensbedingungen, unter denen die Frauen der ArbeiterInnenklasse noch mehr zu leiden hatten als die Männer.
So führten die nordamerikanischen Sozialistinnen 1909 erstmals einen nationalen Frauenkampftag durch, um für die Ideen des Sozialismus zu werben und das Frauenwahlrecht zu propagieren.
Ein Jahr später wurde von der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen am 27. August 1910 (100 Delegierte aus 17 Ländern) auf Initiative von Clara Zetkin die alljährliche Durchführung eines internationalen Frauentages festgelegt, der sich gegen die mehrfache Ausbeutung richtete.
Clara Zetkin und Rosa Luxemburg 1910
Erster Internationaler Frauentag:
Der erste internationale Frauentag fand am
In den folgenden Jahren beteiligten sich am Frauentag, der meistens an wechselnden Daten im März oder April stattfand, weltweit Millionen von Frauen an Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen.
Zentrale Forderungen waren
- gegen den imperialistischen Krieg
- Arbeitsschutzgesetze
- Wahl- und Stimmrecht der Frauen
- gleicher Lohn bei gleicher Arbeitsleistung
- der Achtstundentag
- ausreichender Mütter- und Kinderschutz
- Festsetzung von Mindestlöhnen
Rollback nach dem 2. Weltkrieg
In der Zeit zwischen dem
Auch in anderen Ländern wie der Schweiz, die nicht direkt in den Krieg involviert waren, wirkte sich dieser negativ auf die Belange der Frauen aus. Diese rückten nicht nur angesichts anderer Dringlichkeiten (Nahrungssicherheit etc.) während des Krieges in den Hintergrund - der Frauenkampf hatte viel an Dynamik eingebüßt. Das durch den Faschismus propagierte Bild der Frau als Mutter ("die Emanzipation von der Emanzipation" war ein Schlagwort) setzte sich auch nach 1945 fort - in den
Die Entwicklung des Frauentages bis heute
Während der Frauentag bis vor dem
In den
Quelle: Renner Institut http://www.renner-institut.at/fileadmin/frauenmachengeschichte/frauentag...
Frauenpolitische Meilensteine in Österreich:
1918: Einführung des Allgemeinen Frauenwahlrechts
1975: Familienrechtreform
1976: Scheidungsreform
1978: Straffreier Schwangerschaftsabbruch (§144)
1979: Gleichbehandlungsgesetz
1986: Grete Schurz wird in Graz 1. Frauenbeauftragte Österreichs
1989: Wegweiserecht
1990: Johanna Dohnal wird 1. Frauenministerin Österreichs
1982: Ratifizierung der UNO-Konvention zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau
1997: Gewaltschutzgesetz
1998: Gleichstellung der Geschlechter in der Verfassung
2004: Vergewaltigung in der Ehe oder Lebensgemeinschaft gelten uneingeschränkt als Offizialdelikt
2009: Bundesverfassungsgesetz verpflichtet Bund, Länder und Gemeinden zu Gender Budgeting
Quelle: http://internationalerfrauentag.at/?page_id=7
weitere links zum Internationalen Frauentag:
http://internationalerfrauentag.at/
https://www.rotbewegt.at/#/epoche/einst-jetzt/artikel/internationaler-fr...